Cobain,Kurt

Kurt Cobains musikalisches Vermächtnis steht und fällt mit der Band Nirvana. Die Band, die der Welt die Rockmusik in Form von Grunge wiederbrachte, veröffentlichte zwar nur drei reguläre Studio-Alben und ihre Hochzeit währte kaum drei Jahre, aber Ihr Einfluss auf eine ganze Generation von Hörern und Musikern darf bis heute als enorm bezeichnet werden. Damit untrennbar verbunden ist die tragische Lebens-Geschichte des Frontmannes der Band, Kurt Cobain, der paradoxerweise durch seinen frühen Selbsttod unsterblich wurde.

Cobain war ein ganz normales Kind, das irgendwo südlich von Seattle in einem kleinen Kaff aufwuchs. Bis auf die Tatsache, dass er ein wenig hyperaktiv war, hatte er sonst keine Probleme. Als Cobain ungefähr sieben Jahre alt ist, lassen sich seine Eltern scheiden und Cobain zieht zunächst zu Verwandten. Während seiner Teenager- Zeit entpuppt sich Cobain als musikbegeistert und er kauft sich eine Gitarre. Zu dieser Zeit etwa wird deutlich, dass Cobain mit dem Mainstream seines sozialen Umfeldes nichts zu tun haben will. Er hasst Sport, er ist klein und schmächtig und verbringt einen Großteil seiner Freizeit mit Malen und Singen. Diese Situation gipfelt schließlich in Cobains Entschluss, die High School kurz vor deren Ende zu verlassen.

Mit Gelegenheitsjobs hält er sich über Wasser und trifft irgendwann auf Krist Novoselic. Die beiden gründen Nirvana 1986 und probieren viele verschiedene Drummer. Ihr erstes Album mit dem Titel Bleach erscheint 1989. Auf einer kleinen Tour quer durch die Staaten verschaffen sie sich Respekt. Dann wird die Plattenfirma gewechselt, der Drummer Dave Grohl zum festen Mitglied erklärt und Nevermind aufgenommen. Das Album, das 1991 einschlug wie eine Bombe, stellte sich im Nachhinein als zuviel und zwar für die gesamte Band heraus. Erfolge in Größenordnungen, die nach ihrem Debut für Nirvana zum Standard werden sollten, hatten sie weder angepeilt noch anderweitig intendiert. Und ganz besonders Kurt Cobain hatte darunter zu leiden. Von diesem Leidensdruck erlösen konnten ihn lediglich zwei Dinge: seine Frau Courtney Love, eine Striptänzerin, die als Ehefrau von Cobain zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte, und Heroin.

Beide Beziehungen erwiesen sich als im Nachhinein wenig hilfreich, um mit den Problemen, gegen die Cobain kämpfte, tatsächlich fertig zu werden, anstelle sie nur zu verschleiern. Nach diversen Versuchen, sich mal mit und mal ohne Frau, die sich die Droge auch als Schwangere nicht abgewöhnen konnte, durch die Hölle eines Entzuges zu quälen, fand man Cobain im April 1994 tot in seinem Haus auf. Mit einer Schrottflinte hatte er sich in den Kopf geschossen. Dem Mythos Nirvana und ganz besonders dem Musikheiligtum Kurt Cobain war dieser Vorfall zynischerweise zuträglich. Hätte Layne Staley nicht so lange gewartet, dürften Alice in Chains heute genauso hoch gehandelt werden wie Nirvana.....